Die AWO Klawotten sind wichtige Säulen im sozialen Miteinander - Kaufhäuser, in denen Integration und Hilfe zum Service gehören

Landkreis - Steigende Preise und Inflation - darunter leiden im Moment viele Menschen. Gründe dafür, dass das Angebot der AWO Klawotten immer höher im Kurs steht. Wer in einem der sechs „Gebrauchtwarenkaufhäuser“ im Landkreis auf Shopping-Tour geht, schont dabei nicht nur seinen Geldbeutel, sondern auch die Ressourcen und die Umwelt.

Fünf Klawotten gibt es im Landkreis München, eine im Landkreis Starnberg. Sie sind ein Angebot, das viele Bürger*innen in den Gemeinden nicht mehr missen möchten. Die Klawotten sind keine Kleiderkammern, sondern Sozialkaufhäuser, offen für alle Bürger*innen. Wer nicht immer nur Neues kaufen will, sondern aus Gründen des Umweltschutzes gerne auch Gebrauchtes wiederverwendet, ist hier richtig. Ebenso wie Leute, die sparen müssen.

„Es gehört zum Konzept der Klawotten, dass die Waren in den Häusern schick geordnet präsentiert werden“, sagt Leitung Angelika Martin. Das sei ein Verdienst der Ehrenamtlichen, die mit Leidenschaft und Engagement das Angebot auf Hochglanz polieren, Kleidungsstücke passend kombinieren und auf Kleiderbügeln gekonnt drapieren. Das macht nicht nur ihnen Spaß, sondern vor allem auch den Kunden, die bei ihrem Einkaufsbummel nicht die großen Scheine in der Tasche haben müssen. Auch wer nur wenig Geld ausgeben kann oder will, findet ein gut geordnetes, ansprechendes Sortiment.

Das Angebot reicht von Bekleidung über Haushaltswaren bis hin zu Spielzeug und Büchern.

Steigende Kosten - Herausforderung für die Klawotten

Während dieses Angebot für die Menschen im Landkreis immer wichtiger wird, werden die Herausforderungen für die AWO Klawotten immer größer. Steigende Mietpreise und horrende Energiekosten bleiben auch sozialen Einrichtungen nicht erspart. „Räume, Strom und Heizungswärme gibt es leider nicht im Second-Hand-Laden“, sagt AWO Vorstand Diana Klöpper.

Im ganzen Landkreis wird nach bezahlbaren Räumlichkeiten Ausschau gehalten. Zum Beispiel auch nach leerstehenden Lagerhallen zur Zwischennutzung. Derzeit verfügen die Klawotten im Durchschnitt über rund 300 Quadratmeter. Doch in Hinblick auf Personalräume, Lagerkapazitäten und neuen, ansprechenden Konzepten wächst der Wunsch nach mehr Platz. Auf 500 Quadratmetern könnte das Angebot entsprechend präsentiert werden. Die Räumlichkeiten sollten im Hinblick auf die Einkäufer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Aber auch Parkplätze direkt vor dem Gebäude sind notwendig, damit die Anlieferung der Spenden in Körben und Kisten reibungslos vonstattengehen kann.

„Wir müssen und wollen die Herausforderungen meistern“, sagt Klöpper. „Dabei sind wir aber auf günstige Räumlichkeiten angewiesen. Der Verkauf der gespendeten Waren oder das Upcycling, wie es in der Klawotte „verWertbar“ ideen- und erfolgreich gemacht wird, ist nur ein Bestandteil unseres Klawotte-Konzepts. Die Idee der Klawotte reicht sehr viel weiter.“

Von den Gemeinden geschätzt

Die Klawotten haben sich seit ihrer Gründung vor 15 Jahren zu einem Magnet entwickelt und laufend an Bedeutung gewonnen. Sie sind in den Orten zum sozialen Treffpunkt geworden und werden von den Gemeinden geschätzt. Integration und Hilfe gehören in den Häusern zum Service mit dazu.

Die Klawotten waren zur Stelle, als die vielen Flüchtlinge ankamen und Winterbekleidung brauchten. Sie sind zur Stelle, wenn ein Neugeborenes ausgestattet werden muss. Sie sind aktiv, wenn es darum geht, Lösungen zu finden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter, insgesamt 200 engagierte Frauen und Männer, sind bestens vernetzt und finden auf Fragen immer eine Antwort. Integration und Hilfe war die Grundidee der AWO Klawotten und sie ist bis heute eine der wichtigsten Säulen.

Mehr zu den Klawotten unter www.klawotte.de